Ein Sternmarsch gegen Windräder

Kundgebung am Lochberg am Samstagnachmittag

Ein Sternmarsch war Ziel des Lochbergs am Samstagnachmittag. Gut 100 Menschen waren dabei, um Stellung gegen die mögliche Errichtung von Windkraftanlagen Flagge zu zeigen

Losmarschiert sind die Aktivisten von Pro Lebensraum Kiebitzgrund e.V., Landschaftsschützer zwischen Rhön und Vogelsberg - Heilbad Bad Salzschlirf - Großenlüder - Burgenstadt e.V., sowie von der „Bürgerinitiative WEA Unterer Fuldagrund“, und sie erhielten auch Unterstützung von der kommunalen Politik. Allerdings fehlten Vertreter der BLS (entschuldigt) und der FDP (unentschuldigt), wie der Sprecher der WEA Hans Kraft in seinen Begrüßung erklärte.

Etwas über 100 Menschen hatten bei bestem Wanderwetter den Weg auf den Lochberg gefunden. Sie wollten damit ein Zeichen setzen gegen die Errichtung von Windkraftanlagen auf der Höhe zu setzen. Kraft betonte die Forderung, die Vorrangfläche für Windkraft auf dem Lochberg ersatzlos zu streichen. Dies war auch Inhalt einer Resolution, die die Teilnehmer an der Kundgebung unterschreiben konnten.

Das Schlitzerland habe die Vorgaben des Landes für die Errichtung von Windrädern schon übererfüllt; einer Verdichtung von Windkraftanlagen wolle der Initiative entgegenwirken. Stadtrat Heiko Siemon (CDU) erklärte das Ziel der Stadt, „es ist eine Herzensangelegenheit von mir, die Lebensqualität im Schlitzerland zu erhalten“. Er informierte über den Sachstand des Mediationsverfahrens. Das Ziel der Stadt sei es hierbei, dass die Vorrangfläche aus dem Flächennutzungsplan herauszunehmen.

Das Mediationsverfahren sei allerdings noch nicht abgeschlossen. Darauf betonte Kraft, dass eine Normenkontrollklage nur aufschiebende Wirkung habe und es deswegen auch wichtig sei, dass sich die Bürger weiterhin engagierten. Dr. Ute Schmidt-Berger als Vorsitzende der Landschaftsschützer zwischen Rhön und Vogelsberg - Heilbad Bad Salzschlirf - Großenlüder - Burgenstadt e.V. erklärte sich mit dem Vorhaben der Schlitzerländer Initiative „voll solidarisch“ und verwies auf Expertenstudien, welche die Nutzung von Windkraft aus wirtschaftlicher Sicht als fragwürdig.

Sie sah die „energetische Versorgungsfähigkeit“ durch Wind- und Solarkraft gefährdet, da weder immer der Wind wehe noch die Sonne scheine. Durch den Verzicht auf fossile und nukleare Energieträger könne die Energieversorgung zusammenbrechen, sodass Schmidt-Berger eine Lanze für die Energieversorgung durch Gas brach. Als Vertreter von Pro Lebensraum Kiebitzgrund ergänzte Ernst Pfingstgräff, dass man rund um Langenschwarz wegen der Planungen für Stromund Bahntrassen möglicherweise noch etwas mehr belastet sei.

Er stellte auch Grundsätzliches in den Raum: „Wir wollen alle mehr Energie verbrauchen, sind aber nicht bereit, die Konsequenzen zu tragen“, befand er. Für ihre Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung bekundeten Zeynel Can (SPD) und Kevin Alles (CDU) ihre Unterstützung für das Anliegen der WEA und sicherten jeweils ihre Unterstützung zu, wobei beide Wert auf eine möglichst breite Unterstützung in der Stadtverordnetenversammlung legten.