„Je schneller, desto lauter sind die Rotoren“

SPD bei Ortstermin im Windpark Buchenau / Gegen neue Gutachten und Prognosen

Die Eiterfelder SPDFraktion hat den Windpark Buchenau besichtigt. Siegfried Scheumann vom Verein „Wir in Buchenau“ berichtete bei dem Ortstermin über die Auswirkungen der 15 bestehenden Anlagen.

Zum Ortstermin hatte die SPD auch Rolf Banik als Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion eingeladen, der zugleich Mitglied der Regionalversammlung ist. Auf dieser Ebene wird die übergeordnete Bauleitplanung beraten, die Grundlage für die Bautätigkeit in den Gemeinden ist. „Insbesondere die Geräuschentwicklung der sich bewegenden Rotorblätter wird von vielen Buchenauer Bewohnern als störend empfunden“, betont die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD in Eiterfeld, Eva Kohlmann, in einer Pressemitteilung.

Je schneller sich die Rotoren drehten, desto lauter seien sie in der Umgebung und vor allem in der bewohnten Ortslage von Buchenau zu hören. Kohlmann: „Die Abteilung Immissionsschutz des Regierungspräsidiums hat bei Messungen eine teilweise Überschreitung der zulässigen Grenzwerte festgestellt.“ Als mögliche Abhilfe bringen die Sozialdemokraten Schallschutzfenster ins Gespräch.

Bei tiefstehender Sonne im Frühjahr und Herbst wirke zudem der durch die Rotorendrehung verursachte Schattenschlag auf die Wohnbebauung ein. Hier könne temporäre Abschaltung helfen. Diese Erfahrungen haben laut SPD die Buchenauer mit den 15 bestehenden Windenergieanlagen gemacht. Klaus Göbel vom Schloss Buchenau gab zu bedenken, dass die Erweiterung des Windparks um weitere mögliche acht Anlagen mit Nabenhöhen von 185 und Gesamthöhen von rund 245 Metern die Situation für die Buchenauer Bürger noch wesentlich verschärfen werde.

Die SPD Eiterfeld sieht durch die bestehenden Anlagen die Chance, die Übereinstimmung der gebauten Anlagen mit den getroffenen Annahmen der Genehmigung abzugleichen. Hier seien die gesetzlichen Grundlagen zur Überprüfung technischer Großanlagen auf alle Fachbelange auszudehnen. So könne man feststellen, ob die Prognosen der Naturschutz-, Artenschutz-, Lärmschutz- und aller anderen Fachgutachten in der Realität zutreffen oder nicht.

Die Ergebnisse dieser Evaluierung sollten Grundlage für weitere Genehmigungsverfahren sein und nicht wieder neue Gutachten mit neuen Prognosen. SPD-Fraktionsvorsitzender Georg Nophut schlägt vor: „Die Investoren könnten die Akzeptanz erhöhen, wenn sie auf die Betroffenen zugingen und Angebote über Kompensationen und Ausgleichsmaßnahmen machten“.